[4.12.2013] Die Umweltverbände wehren sich gegen die Behauptung, Offshore-Windenergieanlagen seien unbedenklich für das Ökosystem. Sie begrüßen daher das neue Schallschutzkonzept zum Schutz von Meeressäugern.
Die Offshore-Windenergie stärkt die Artenvielfalt. Zu diesem Ergebnis ist vor einiger Zeit das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der wissenschaftlichen Begleitforschung im Testfeld alpha ventus gekommen (
wir berichteten). Die Umweltverbände reagieren nun mit Kritik. Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in einer Pressemitteilung erklärte, bergen Offshore-Windkraftanlagen ein hohes Risiko für die Meeresumwelt. „Die einseitige Behauptung, Windparks würden die Artenvielfalt im Meer erhöhen, entbehrt der wissenschaftlichen Grundlage und scheint politisch motiviert. Die Besiedlung der Fundamente durch Muscheln, Krebse und Fische, die sich dort konzentrieren, sagen nichts über die Artenvielfalt in der Nordsee aus“, so die Verbände. Dies spiegele auch nicht die anspruchsvolle Arbeit der beteiligten Wissenschaftler wider. Vielmehr würden die Ergebnisse zeigen, dass noch große Wissenslücken bezüglich möglicher Auswirkungen auf See- und Zugvögel, auf die Lebensgemeinschaften am Meeresboden sowie die Gesamteffekte tausender Windkraftanlagen – und deren Baustellen, die besonders lärmintensiv sind – in der Nordsee bestehen. Ein ganzes Ökosystem werde verändert. Der weiterer Ausbau der Offshore-Windenergie müsse naturverträglich erfolgen.
Die Verbände begrüßten daher das am Montag (2. Dezember 2013) veröffentlichte Schallschutzkonzept zum Schutz des Nordsee-Schweinswals beim Bau von Offshore-Windenergieanlagen als Schritt in die richtige Richtung. Mehr als zwei Jahre wurde über das Konzept gestritten. Ab sofort gibt es den Rahmen für den Schutz vor Lärm beim weiteren Bau von Offshore-Windanlagen vor und dient dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) als Grundlage zukünftiger Genehmigungen. Das Konzept legt dabei unter anderem räumliche Belastungsgrenzen und technische Maßnahmen zur Lärmverringerung fest.
(ma)
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Bildquelle: DOTI 2011 / alpha ventus Foto: Matthias Ibeler