[28.10.2019] Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) rechnet durch eine Erhöhung der EEG- und anderer Umlagen sowie gestiegene Netzentgelte mit Preisanpassungen nach oben beim Strompreis.
Die Übertragungsnetzbetreiber haben am 25. Oktober 2019 die Höhe der letzten Umlagen, unter anderem für erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) für 2020 bekanntgegeben. Der Trend sinkender Umlagen ist nach drei Jahren nunmehr durchbrochen: Insgesamt zieht die Umlagenbelastung 2020 um 4,5 Prozent an. Deshalb rechnet die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) wegen parallel höherer Netzentgelte auf der Verteilebene mit Preisanpassungen für 2020.
Die §19 StromNEV(Sonderkunden-)Umlage ziehe demnach um 17,4 Prozent an, und zwar von 0,305 auf 0,358 Cent je Kilowattstunde. Auch die §18 AbLaV-Umlage steige deutlich von 0,005 auf 0,007 Cent je Kilowattstunde. Das bedeute nach der Halbierung der Umlagenhöhe in 2019 nun erneut ein Plus von 40 Prozent. Lediglich die KWKG-Umlage schere aus diesem Trend aus. Sie sinke um rund 19,3 Prozent von 0,280 auf 0,226 Cent je Kilowattstunde. Die Höhe der Offshore-Netzumlage ändere sich 2020 nicht: Sie bleibe unverändert bei 0,416 Cent je Kilowattstunde. Insgesamt ergäben sich somit für 2020 ein Gesamtumfang der Umlagen von 7,763 Cent je Kilowattstunde (plus 0,352 Cent oder 4,5 Prozent). Das bedeute nach drei Jahren in Folge mit sinkender Umlagenlast (2019: 7,411; 2018: 7,555; 2017: 7,684 Cent je Kilowattstunde) für 2020 erneut eine signifikante Steigerung. „Diese Trendumkehr zeigt deutlich, dass insbesondere die Sonderrolle der Industrie bei der Finanzierung der Energiewende Auswirkungen bei den Umlagen zeitigt", sagt Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW. Insbesondere die Netzentgelte, die 2020 zumindest auf der Verteilebene wohl anziehen werden, erwiesen sich erneut als Treiber bei der Preisfestsetzung.
(ur)
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