[31.10.2022] Eine Analyse von LichtBlick zeigt, dass bis zu 90 Prozent der Ladesäulen in einer Hand sind. Der fehlende Wettbewerb führt zu überhöhten Strompreisen.
Bis zu 90 Prozent aller Ladesäulen sind heute in der Hand eines Anbieters. Lokale Monopolisten kontrollieren die Preise und diskriminieren Wettbewerber, so eine Studie des Ökostromanbieters LichtBlick. „Der Masterplan der Bundesregierung zum Ausbau der Lade-Infrastruktur liefert auf diese Herausforderung keine Antwort. Monopole gefährden die Verkehrswende: Sie verhindern Wettbewerb an der Ladesäule und treiben die Strompreise in die Höhe“, erklärt LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth. Eine kürzlich von LichtBlick veröffentlichte Analyse des Ladesäulenmarkts zeigt die Fehlentwicklung auf. So entfallen zum Beispiel in Hannover knapp 90 Prozent aller Ladepunkte auf enercity. In fast allen Großstädten zeichnet sich ein ähnliches Bild – ob Köln (88 Prozent Rheinenergie), München (85 Prozent Stadtwerke München) oder Hamburg (83 Prozent Stromnetz Hamburg).
Mit der regionalen Dominanz haben Monopolisten die Wettbewerbsbedingungen selbst in der Hand – und damit neben den Ladebedingungen auch die Preisgestaltung an der Ladesäule. Die Folge: Kundinnen und Kunden sowie Drittanbieter zahlen an der gleichen Ladesäule nicht selten mehr als das Doppelte als die Kunden des Betreibers. „Im Masterplan taucht der Begriff ‚Wettbewerb‘ elfmal auf, ohne dass das Kernproblem adressiert wird. Denn es gibt keinen Wettbewerb unter den Ladesäulenbetreibern. Die Lösung ist ein Markt-Design, das Wettbewerb an der Ladesäule ermöglicht. Dazu muss Drittanbietern gegen ein angemessenes Entgelt ein diskriminierungsfreier Zugang zur Ladesäule ermöglicht werden“, so Kampwirth weiter.
(ur)
Mehr zur Monopolanalyse findet sich hier. (Deep Link)
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Bildquelle: LichtBlick