[10.11.2023] Eine aktuelle Studie des BDEW zeigt: Der Wärmemarkt in Deutschland verändert sich nur langsam. Drei Viertel aller Haushalte heizen mit Öl oder Gas. Immerhin hat sich der Anteil der Wärmepumpen seit der letzten Umfrage mehr als verdoppelt.
Kurz vor Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes gibt es in Deutschland neue Erkenntnisse zu den Heiztechnologien. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat in seiner Studie „Wie heizt Deutschland?“ rund 6.500 Haushalte aus ganz Deutschland befragt, um einen Einblick in die Heizungsstruktur des Landes zu erhalten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich der Wärmemarkt in Deutschland langsam aber stetig verändert. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Anteils von Wärmepumpen als Heiztechnologie, der sich seit der letzten Befragung im Jahr 2019 mehr als verdoppelt hat. Der Anteil der Öl-Zentralheizungen ist dagegen zurückgegangen.
Interessant sind auch die regionalen Unterschiede bei den Heizungspräferenzen. Während im Nordwesten Deutschlands Gasheizungen dominieren, setzen viele Haushalte in den südlichen Bundesländern noch auf Ölheizungen. Fernwärme hingegen ist vor allem im Norden und Osten des Landes verbreitet. Bedenklich ist das hohe Alter vieler Heizungsanlagen in Deutschland. Im Durchschnitt sind die Heizungen hierzulande fast 14 Jahre alt, jede dritte Heizung ist älter als 20 Jahre.
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagt: „Drei von vier Haushalten heizen heute noch mit Gas oder Öl und müssen in den nächsten rund 20 Jahren auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das ist eine große Herausforderung.“ Notwendig sei ein umfassendes Gesamtkonzept für die Wärmewende, das Energieträger, Infrastruktur, Gebäude- und Heizungstechnik umfasst.
Ein zentraler Punkt für die Energiewirtschaft sei der Aus- und Umbau der Infrastruktur. Andreae betonte die Bedeutung einer effizienten und abgestimmten Planung sowie der finanziellen Absicherung der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur. Die Erstellung von kommunalen Wärmeplänen und die enge Einbindung der regionalen Netzbetreiber seien dabei entscheidende Schritte.
(al)
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Bildquelle: Viesmann