[27.5.2014] In Oberhausen sollen bald Elektrobusse zum Einsatz kommen. Damit diese wirtschaftlich betrieben werden können, soll die vorhandene Straßenbahninfrastruktur zum schnellen Aufladen der Busse dienen.
In Oberhausen werden jetzt Schnellladestationen für Batteriebusse errichtet. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR und die Stadtwerke Oberhausen STOAG starten das Pilotprojekt in der nordrhein-westfälischen Kommune. Fachlich begleitet wird es von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Wie die Stadt meldet, ist dem Modellvorhaben eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen. Darin wurde untersucht, inwieweit die vorhandene Trasse, auf der Busse und Straßenbahnen fahren, genutzt werden kann, um im laufenden Betrieb Elektrobusse zu laden und in den betrieblichen Ablauf zu integrieren. Laut der Meldung zählt der hohe Aufwand für die Speicherung der elektrischen Energie in Batterien zu den größten Problemen beim Einsatz von Elektrobussen im Linienverkehr. Werden relativ kleine Batterien verwendet, müssen die im laufenden Betrieb mehrfach nachgeladen werden. Um die Wirtschaftlichkeit der E-Busse zu optimieren, sollte das schnell gehen. Dafür wird eine hohe Ladeleistung benötigt. Und die kann sehr kostengünstig durch die vorhandenen Energieversorgungsanlagen der Straßenbahn bereitgestellt werden. Der für die Schnellladung erforderliche hohe Ladestrom könne etwa von einem Unterwerk geliefert oder direkt aus der Fahrleitung der Straßenbahn entnommen werden. Die Energieübertragung in die Batterie erfolge über einen Stromabnehmer auf dem Dach der Busse. „Die Linien 962 und 966 eignen sich besonders für den Einsatz von Elektrobussen. Die Fahrzeuge werden im laufenden Betrieb während der Wendezeiten aufgeladen“, erläutert STOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp. „Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer 2015 die Fahrzeuge in Betrieb nehmen können und gehören damit zu den wenigen Verkehrsunternehmen, die Linienbusse rein elektrisch betreiben.“ Wie der Meldung zu entnehmen ist, eignen sich die vorhandenen Straßenbahninfrastrukturen auch zur Schnellladung von Fahrzeugen anderer Verkehrsträger. Das soll durch die Errichtung einer Schnellladesäule für Pkw demonstriert werden, die aus der Fahrleitung der Straßenbahn gespeist wird. Bernd Homberg, Technischer Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (evo): „Auch Elektro-Pkw können zusätzlich zum normalen Ladeanschluss mit einer Schnellladefunktion ausgerüstet werden. Um auch hier die Elektromobilität zu unterstützen, errichtet die evo zusätzlich zu den fünf bereits im Stadtgebiet aufgestellten Ladestationen nun die erste öffentlich zugängliche Schnellladestation in Oberhausen.“
(ve)
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Bildquelle: Carsten Walden