[11.6.2019] 50 Schritte für die Bereiche Wärme, Strom, Wirtschaft, Verkehr sowie Landwirtschaft/Landnutzung enthält das Maßnahmenpaket für aktiven Klimaschutz des Landes Thüringen. Die Klimaschutzstrategie ist das Ergebnis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses.
Anja Siegesmund, Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz in Thüringen, hat Anfang Juni die vom Kabinett verabschiedete Integrierte Energie- und Klimaschutzstrategie vorgestellt. Damit liege für den Freistaat erstmals ein konkretes Maßnahmenpaket der Energie- und Klimapolitik vor, informiert das Ministerium. Bis 2040 will das Land bilanziell komplett auf erneuerbare Energien setzen. Klimaschädliche Treibhausgasemissionen sollen bis 2050 schrittweise um 95 Prozent sinken. Das Klimagesetz hatte dazu den Rahmen vorgegeben. Die Klimaschutzstrategie ist das Ergebnis eines breiten Beteiligungsprozesses. Über zwei Jahre haben über 500 Thüringer dazu beigetragen, ein konkretes Bild für klimafreundliches Handeln im Land zu zeichnen.
Das Maßnahmenpaket enthält 50 konkrete Schritte für die Bereiche Wärme (18), Strom (2), Wirtschaft (5), Verkehr (8) sowie Landwirtschaft/Landnutzung (8). Eine besondere Rolle übernimmt der Bereich Wärme. Bislang fließen mehr als 50 Prozent des Energiebedarfs in das Heizen oder Kühlen von Gebäuden. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bundesweit bei lediglich 14 Prozent, in Thüringen nur wenig darüber.
Wasserstoff als wichtiger Baustein
Dieses große Potenzial zur CO2-Reduktion soll durch den Bau von Wärmenetzen auf Basis erneuerbarer Energien und Abwärme erschlossen werden. Konkret plant Thüringen Beratungsangebote, Machbarkeitsstudien sowie den Aufbau von Wärme-Clustern und -netzwerken. Diese Instrumente sollen nach Angaben des Umweltministeriums zukünftig intensiv gefördert werden.
Neben Strom und Wärme steht der Verkehrssektor vor einem großen Umbruch. Grüner Wasserstoff soll als Treibstoff für Bahn, Bus und Lastwagen wichtiger Energieträger werden. Gewonnen aus erneuerbaren Energien, ist er zudem ein wichtiger Baustein im Energiesystem der Zukunft. Denn auch zur Stromspeicherung oder im Wärmebereich setze Thüringen auf das leichte Gas. Zur Entwicklung wirtschaftlicher Lösungen möchte das Land die Technologie gezielt fördern, meldet das Umweltministerium weiter. Ministerin Siegesmund lasse aktuell die erste Wasserstoffstrategie erarbeiten. In den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Ernährung setze die Landesregierung vor allem auf Kommunikation und Anreize zum nachhaltigen Ändern alter Gewohnheiten und Verhaltensweisen.
(sav)
Entwurf der Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie (963.5 kb) (Deep Link)
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