[7.1.2020] Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix hat sich von 40,6 Prozent auf 46 Prozent im Jahr 2019 erhöht. Laut aktueller Zahlen des Fraunhofer-Instituts ISE liegen regenerative Energiequellen erstmals vor den fossilen Energieträgern.
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben die Jahresauswertung zur Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2019 vorgelegt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung, also dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, hat sich demnach von 40,6 Prozent auf 46 Prozent erhöht. Damit liegen regenerative Quellen erstmals in der Summe vor den fossilen Energieträgern (40 Prozent). Laut der Zahlen verzeichnete die Windkraft mit 17,3 Terawattstunden (TWh) den größten Zuwachs und die Braunkohle mit einem Minus von fast 30 TWh die stärksten Verluste.
Nach Angaben von Fraunhofer ISE produzierten Windparks im vergangenen Jahr rund 127 TWh Strom (ein Plus von 15,7 Prozent). Wind war damit erstmals die stärkste Energiequelle in Deutschland. Der Anteil der Onshore-Windstromproduktion betrug 102,6 TWh, Offshore wurden 24,4 TWh erzeugt. Der Zubau von Windrädern an Land ist stark eingebrochen: Nur 660 Megawatt gingen bis Ende Oktober 2019 neu ans Netz. Ende Oktober 2019 lag die installierte Leistung von Onshore-Wind bei 53,1 Gigawatt (GW) und von Offshore-Wind bei 7,6 GW.
Das Verhältnis zwischen Solar- und Windenergieanlagen ist weiterhin unausgewogen. Solarparks produzierten rund 46 TWh Strom, Ende 2019 fehlten nach Angaben von Fraunhofer ISE über 15 GW installierter Solarleistung zu einem optimalen Verhältnis Wind-Solar. Die Wasserkraft erlebte unter den erneuerbaren Energien prozentual den stärksten Anstieg (21,2 Prozent) und trug 19,2 TWh zur Stromerzeugung bei. Die Biomasse lag mit 44 TWh leicht unter dem Wert des Vorjahres. In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen laut der Zahlen des Fraunhofer-Instituts im Jahr 2019 rund 237 TWh Strom (plus sieben Prozent gegenüber 2018) und lagen damit vor den fossilen Energiequellen (207 TWh).
(al)
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Bildquelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE