[11.11.2020] Erneuerbare Energien trotzen der Covid-19-Krise global mit Rekordwachstum. Das ergibt sich aus einem Bericht der IEA. Nun erwartet auch die deutsche Erneuerbare-Branche Rückenstärkung durch die Bundesregierung.
Laut einem am 10. November 2020 veröffentlichten Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) wachsen erneuerbare Energien in diesem Jahr weltweit robust – im Gegensatz zu teils massiven Rückgängen bei Öl, Gas und Kohle, die im Wesentlichen durch die Covid-19-Krise verursacht wurden. Erneuerbare Energien werden 2020 fast 90 Prozent der weltweiten Kapazitätssteigerung im Stromsektor ausmachen und ihr Wachstum im Jahr 2021 noch beschleunigen, so der Bericht Renewables 2020 der IEA. Vor allem China und die USA werden die erneuerbaren Energien in diesem Jahr weltweit auf ein Rekordniveau von fast 200 Gigawatt bringen, überwiegend getrieben durch die Steigerung des Wind- und Solaranlagenzubaus in ihren Ländern um 30 Prozent. Und es werden im Jahr 2021 global noch höhere Zuwächse erwartet, auch weil Indien und die EU die treibende Kraft für eine globale Steigerung von 10 Prozent sein werden.
„Der Bericht bestätigt vorhergehende Analysen. Die deutsche Branche der erneuerbaren Energien hat deshalb bereits im Frühjahr gefordert, konjunkturellen Schwung durch eine schnellere Energiewende zu erzeugen und den ins Stocken geratenen Ausbau der erneuerbaren Energien zu dynamisieren. Hierfür braucht es eine mutige EEG-Novelle. Gerade der Wärme- und Mobilitätssektor brauchen weitere Stimuli. Und auch bei Sektorenkopplungstechnologien wie Wasserstoff ist der Fokus ausschließlich auf eine auf erneuerbaren Energien basierte Erzeugung zu setzen“, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Fatih Birol, IEA Executive Director, weise zurecht darauf hin, dass erneuerbare Energien offenbar widerstandsfähig gegen die Covid-Krise seien, aber nicht gegen politische Unsicherheiten. Die Regierungen könnten diese Probleme angehen, um zu einer nachhaltigen Erholung beizutragen und die Energiewende zu beschleunigen. Als Beispiel nannte er die USA, die mit einer von der nächsten US-Regierung vorgeschlagenen Politik für mehr Ökostrom eine weitere Steigerung des PV- und Windenergieanlagenzubaus erfahren würde. Die gesamte Wind- und PV-Kapazität sei global auf dem Weg, Erdgas im Jahr 2023 und Kohle im Jahr 2024 zu übertreffen. Im Jahr 2025 würden erneuerbare Energien die größte Quelle der Stromerzeugung weltweit werden.
(ur)
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