[15.4.2014] In Jena investieren die Stadtwerke 150 Millionen Euro in eine neue Wärmeversorgung der Stadt. In einem Pakt bekennen sich jetzt außer dem Energieversorger auch Wohnungsunternehmen, Industrie und Forschung dazu, künftig auf Fernwärme zu setzen.
In Jena haben die Stadtwerke neue Wege zur Wärmeversorgung im Blick. Der Energieversorger hat dafür laut eigenen Angaben ein Projekt ins Leben gerufen, das mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Investitionssumme von etwa 150 Millionen Euro verbunden ist. Um dafür einen breiten gesellschaftlichen Konsens sowie Planungssicherheit zu erzielen, haben die Stadtwerke den Zukunftspakt Fernwärme initiiert. Darin bekennen sich Stadt, Wohnungsunternehmen, Industrie, Forschung und weitere Institutionen als größte Wärmeverbraucher dazu, auch in Zukunft auf Fernwärme zu setzen. „Der demografische Wandel führt langfristig zu geänderten Bevölkerungszahlen in einzelnen Stadtgebieten Jenas“, erklärt Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD). „Technischer Fortschritt wird den Wärmebedarf sinken lassen. Darüber hinaus verändern sich politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Energiemarktes ständig. All das macht flexiblere Systeme bei der Wärmeversorgung notwendig.“ Der Einsatz von Fernwärme erspare Jena zudem im Vergleich zu früher mehr als 100.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, so der OB.
„Mit dem Umbau der Wärmeversorgung stehen die Stadtwerke Energie vor dem wichtigsten und größten Projekt ihrer Geschichte“, sagt Thomas Dirkes, Geschäftsführer der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck. Derzeit arbeitet der Energieversorger laut eigenen Angaben mit externen Partnern an der wissenschaftlichen Grundlagenermittlung, wie die Wärmeversorgung der Thüringer Kommune künftig aussehen kann. Aufgrund der generellen Bedeutung für andere Städte wird das Projekt vom Bundeswirtschaftsministerium mit 850.000 Euro gefördert. Mitte 2015 sollen die ersten Ergebnisse vorliegen.
Die Stadtwerke wollen Energie künftig nicht mehr auf nur einen Kraftwerksstandort zur Wärmeerzeugung beschränken, da sie mit dezentraler Erzeugung flexibler auf die Bedingungen am Wärmemarkt reagieren können. Die benötigte Energie will das Unternehmen nicht mehr nur einkaufen, sondern größtenteils selbst produzieren.
(ve)
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Bildquelle: Stadtwerke Energie Jena-Pößnick