[11.12.2015] Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat einen ersten Entwurf für einen Weltklimavertrag vorgelegt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hält diesen Entwurf für unzureichend.
Der am 9. Dezember 2015 von Frankreich vorgelegte neue Entwurf für einen Weltklimavertrag reicht aus Sicht des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) nicht aus, um den Klimawandel wirksam zu begrenzen. Zwar hält es die Naturschutzorganisation für wahrscheinlich, dass zum Ende der Woche ein neues Klimaabkommen verabschiedet wird, bislang fehle es allerdings an einem erkennbaren und schnellen Mechanismus zur Überprüfung der selbst gesteckten Klimaziele. NABU-Präsident Olaf Tschimpke sagte in Paris: „Hier muss deutlich schneller etwas passieren, um sicher zu sein, dass der aktuelle Pfad von 2,7 Grad Erderwärmung auch wirklich verlassen wird.“ Auch müssten die Klimaschutzmaßnahmen der Länder bereits im Jahr 2018 einer Bewertung unterzogen werden und nicht erst 2023 oder 2024 wie im Textentwurf genannt. Als Fortschritt bezeichnet die Naturschutzorganisation das formulierte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der laut NABU notwendige Begriff Dekarbonisierung der Weltwirtschaft sei hingegen noch nicht sicher. Auch müsse der Schutz von Ökosystemen, die die Folgen des Klimawandels abmildern, fester Bestandteil des Weltklimavertrags werden. Momentan werde dieser Schutz lediglich im unverbindlichen Teil des Textentwurfs genannt. Nach Beobachtungen von NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz ist die Verankerung des Themas Verluste und Schäden im Abkommen der bisherige Knackpunkt der Klimakonferenz: „Die bereits jetzt vom Klimawandel betroffenen Länder brauchen Klarheit über künftige Unterstützung beim Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel.“ Selbst wenn sich die Vertragsstaaten in diesem Punkt einigten, sei schon jetzt absehbar, dass man sich beim Klimaschutz nicht alleine auf das internationale Klimaabkommen werde verlassen können.
(me)
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