[27.5.2016] Mit knapp 700.000 Euro unterstützt das Umweltministerium Baden-Württemberg Smart-Grid-Projekte. Zwei Projektgruppen erhalten Förderbescheide.
Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert eigenen Angaben zufolge zwei Smart-Grid-Projekte. Staatssekretär Andre Baumann: „Die Energieversorgung der Zukunft benötigt intelligente Netze. Die Landesregierung fördert daher Projekte, die auf der Ebene der Verteilnetze dazu beitragen, Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen sowie Erzeugungsanlagen, Speicher und Verbraucher mittels moderner Informations- und Kommunikationstechniken intelligent miteinander zu vernetzen.“ Laut der Meldung erhält das International Solar Energy Research Center Konstanz (ISC) für das Projekt Ehoch4-Quartier 4.0 rund 360.000 Euro. Das Vorhaben soll im Kreis Sigmaringen auf dem ehemaligen Gelände der Oberschwabenkaserne realisiert und wissenschaftlich ausgewertet werden. Auf dem Areal stehen Photovoltaik, Wasserkraft und Biogas zur Verfügung. Verschiedene Energiewandlungsverfahren aus Solar-, Akku-, Kraft-Wärme-Kopplung- und Wärmepumpentechnik sollen hierbei miteinander kombiniert werden. Neben maximalem Eigenverbrauch soll dem Netzbetreiber dadurch sowohl positive als auch negative Regelenergie zur Verfügung gestellt werden können. In Abhängigkeit von Strombedarf und Netzauslastung soll das System bei Wärmebedarf selbstständig entscheiden, ob die Strom erzeugende KWK-Technik oder die Strom absorbierende Wärmepumpentechnik zum Einsatz kommt.
Das zweite geförderte Projekt ist die Plattform für Demand Side Management (DSM) für Unternehmen in Baden-Württemberg. Dafür erhält ein Konsortium von sieben Partnern unter Führung des Forschungszentrums Informatik am KIT in Karlsruhe über 352.000 Euro. Ziel des Vorhabens ist die Konzeption und prototypische Umsetzung einer Online-Plattform, die die Potenziale einer gesteuerten Stromnachfrage in Baden-Württemberg in hoher regionaler und zeitlicher Auflösung erfassen und darstellen kann. Das Projekt hilft teilnehmenden Unternehmen, ihr DSM-Potenzial realistisch einzuschätzen und dieses über die Plattform transparent darzustellen. Energiedienstleister können diese Flexibilität dann im Prozess des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage im Stromversorgungssystem nutzen. Das Projekt untersucht zudem grundsätzliche Strategien für die Vergütung und Abrechnung der bereitgestellten Flexibilitäten. Die so gewonnenen Erkenntnisse können flächendeckend die DSM-Nutzung in ganz Deutschland fördern, so das baden-württembergische Umweltministerium weiter.
(an)
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