[3.4.2024] Den stadteigenen Unternehmen in Bonn liegt nun ein Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen vor. Die Studie gibt konkrete Empfehlungen, wie das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 erreicht werden kann.
Im Rahmen der Studie „Klimaneutraler Konzern Stadt Bonn“ hat das Unternehmen Trianel untersucht, wie die Töchter des Konzerns Stadt Bonn bis zum Jahr 2035 das Ziel der Treibhausgasneutralität unter Einhaltung des 1,5-Grad-Restbudgets erreichen können. Wie die Stadt Bonn mitteilt, liegt den stadteigenen Unternehmen jetzt ein Maßnahmenkatalog mit so genannten Absenkungspfaden und möglichen Szenarien vor, um die CO2-Emissionen schrittweise zu senken. In den Szenarien seien die bereits laufenden und avisierten Aktivitäten der untersuchten Beteiligungen und Betriebe integriert worden. Die Studie enthalte konkrete Empfehlungen, wie das Klimaneutralitätsziel bis 2035 zu erreichen ist. Das städtische Programmbüro Klimaneutrales Bonn werde die Ergebnisse in das Monitoring und Controlling zum Klimaplan aufnehmen.
Die Untersuchung habe ergeben, dass Bonn-Netz, SWB Bus und Bahn, die Holding der Stadtwerke Bonn sowie das Unternehmen Bonner City Parkraum mit seinen laufenden und geplanten Maßnahmen die Treibhausgasneutralität unter Einhaltung des 1,5-Grad-Restbudgets bis 2035 erreichen können. So werde die Busflotte der Stadtwerke beispielsweise nach und nach vollständig auf emissionsfreie Elektrobusse umgestellt (
wir berichteten). Dazu seien zum Beispiel umfangreiche Bauarbeiten an den Busdepots notwendig.
Klimaneutral bis 2035
Auch die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (VEBOWAG), Bonnorange, die Fuhrpark-Managements von Feuerwehr und Rettungsdienst, die Seniorenzentren und das Theater der Bundesstadt Bonn könnten zum jetzigen Stand bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden, dabei ohne zusätzliche Maßnahmen jedoch lediglich das 1,75-Grad-Restbudget einhalten.
Sowohl der Klimaplan als auch die Untersuchung zum Klimaneutralen Konzern Stadt Bonn hätten gezeigt, dass die Transformation der Wärmeversorgung eine zentrale Voraussetzung für das Klimaziel des Konzerns Stadt Bonn darstellt. Mit fast 600.000 Tonnen CO2-Äquivalenten entfalle der größte Teil der Emissionen im Konzern auf SWB Energie und Wasser und hier insbesondere die Wärmeversorgung. Dies entspreche etwa 70 Prozent der Gesamtemissionen des Konzerns (Stand 2019). Die kommunale Wärmeplanung, die derzeit von Bonn-Netz im Auftrag der Stadt Bonn erarbeitet wird, liefere eine wichtige Grundlage für die Infrastrukturentwicklung einer klimaneutralen Wärmeversorgung in Bonn.
Dekarbonisierung der Müllverwertung
VEBOWAG habe bereits konkrete Planungen zur seriellen Sanierung ihrer Mietobjekte inklusive der Umstellung der Wärmeversorgung bis einschließlich 2028. Ein weiterer entscheidender Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität sei die Dekarbonisierung der Müllverwertung. Im Jahr 2019 habe die Verwertung von Abfällen circa 16 Prozent der Treibhausgasemissionen des Konzerns verursacht. Das entspreche 135.000 Tonnen CO2-Äquivalenten. Ein wichtiger Faktor in der Müllverwertung sei dem Bericht zufolge vor allem die allgemeine Reduktion von Müllmengen im Stadtgebiet. Mit ihren Plänen für das Müllheizkraftwerk am aktuellen Standort der MVA möchte die SWB Verwertung den Grundstein legen für die Anwendung von Zukunftstechnologien, um das CO2 zukünftig effizient zu nutzen oder zu speichern. Ein potenzieller MVA-Neubau mit einer reduzierten genehmigten Durchsatzmenge werde entsprechend mit zwei statt drei Verbrennungslinien zum noch effizienteren Verwerten des Abfalls geplant.
(th)
https://www.bonn.deHier finden Sie den Klimaplan 2035 der Stadt Bonn. (Deep Link)
Hier können Sie die Mitteilungsvorlage mit dem Abschlussbericht zum Klimaneutralen Konzern abrufen. (Deep Link)
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Bildquelle: Sascha Engst, Bundesstadt Bonn