[19.3.2013] Vom 21. bis 24. März 2013 präsentiert die New Energy Husum das gesamte Spektrum erneuerbarer Energien. Erstmals wird es auf der Messe eine eigene Ausstellungsfläche für energieeffiziente Bausysteme geben.
Die New Energy Husum hat sich als eine der bedeutendsten und besucherstärksten Messen im Bereich der erneuerbaren Energien etabliert. Auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern in vier Messehallen präsentiert die gesamte Erneuerbare-Energien-Branche in Nordfriesland ihr Produktportfolio: von Kleinwindkraft-, Photovoltaik- und Solarthermieanlagen und Komponenten über Elektroautos, Energiespeicher und Passivhäuser.
Husum gilt als Wiege der Windkraft. Schon vor 23 Jahren – lange, bevor die Energiewende ein Thema war – entstand hier der erste Windpark. Mit über 72 ausstellenden Kleinwindunternehmen aus zwölf Ländern ist die New Energy Husum Europas wichtigste Messe für die Kleinwindindustrie. Die kleinen Anlagen werden immer beliebter. Die World Wind Energy Association (WWEA) sagt in ihrem Small Wind World Report weltweit einen deutlichen Zuwachs voraus. Die aktuell installierte Leistung von etwa 100 Megawatt wird demnach bis 2020 auf rund 3.800 Megawatt ansteigen.
Anders als bei Photovoltaikanlagen lohnt es sich in Deutschland kaum, den von Kleinwindkraftanlagen erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen, denn das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unterscheidet nicht zwischen Kleinanlagen und großen Windparks. Daher können Kleinwindkraftanlagen im Gegensatz zu Multimegawattanlagen mit der aktuellen Vergütung von 8,93 Cent pro Kilowattstunde in den wenigsten Fällen wirtschaftlich betrieben werden. Die Investition lohnt sich trotzdem, wenn die Verbraucher ihren Strom dezentral erzeugen und für den Eigenbedarf nutzen.
World Summit for Small Wind
Auch der World Summit for Small Wind auf der New Energy Husum befasst sich in seiner vierten Auflage vor allem mit der Zertifizierung von Kleinwindkraftanlagen. Die Messe Husum & Congress führt den englischsprachigen Kongress in Kooperation mit dem Weltwindverband durch. Internationale Experten geben hier einen Überblick über politische Rahmenbedingungen und Zukunftsmärkte, technologische Innovationen und neue Standards. In einer abschließenden Podiumsdiskussion werden die bedeutendsten Herausforderungen für den weiteren Ausbau der Kleinwindkraft diskutiert. Über 35 Referenten haben ihre Vorträge beim Call for Papers eingereicht: Dies zeigt auch die starke internationale und stetig wachsende Bedeutung der Kleinwindkraft weltweit.
Heizen mit Biomasse
Wer langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern sein möchte, setzt auch beim Heizen auf erneuerbare Energien. Insgesamt wurden in Deutschland 2011 rund zehn Prozent des Wärmebedarfs mit regenerativen Energien gedeckt. Mit dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) will die Bundesregierung diesen Anteil bis 2020 auf 14 Prozent steigern. „Ich sehe die ambitionierten Ziele der Bundesregierung sehr positiv. Neue Energieformen, darunter Solarthermie, Erdwärme und Biogasanlagen, haben ein großes Potenzial, das für die Wärmeerzeugung genutzt werden kann und das wir auch auf der New Energy Husum zeigen möchten“, sagt Messechef Peter Becker. Mit 91 Prozent lieferte Biomasse im Jahr 2011 den größten Anteil an der regenerativ erzeugten Wärme. Im Unterschied zu anderen erneuerbaren Energien lässt sie sich über lange Zeiträume speichern. Mehr als 7.000 Anlagen produzieren derzeit in Deutschland Strom und Wärme aus Biogas.
Neben der Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energiequellen kann der Wärmebedarf durch eine entsprechende Bauweise zusätzlich stark eingeschränkt werden. Erstmals wird es auf der New Energy Husum eine eigene Ausstellungsfläche für energieeffiziente Bausysteme geben. Rund 25 Hersteller werden speziell gedämmte Wandsysteme und Fenster, thermische Bodenplatten, Lüftungsanlagen und Dachsysteme präsentieren. „Wir machen das ökologische Bauen mit mehr Ausstellern und einer Sonderschaufläche zu einem eigenen Schwerpunkt auf der Messe“, sagt Thomas Seifried, Projektleiter der New Energy Husum. „Dabei wird es vor allem um Passivhäuser gehen. Dieses Thema präsentieren wir 2013 zum ersten Mal.“
Das Passivhaus muss kaum aktiv beheizt werden. Passive Wärmequellen, wie die durch die Fenster scheinende Sonne, liefern die notwendige Wärmeenergie. Auch die Bewohner selbst sowie Elektro- und Haushaltsgeräte geben Wärme ans Haus ab. Das Passivhaus ist perfekt gedämmt: Nicht nur Wände und Dach, sondern auch die isolierte Bodenplatte und die dreifach verglasten Fenster halten die Wärme im Inneren. Wärmebrücken müssen beim Bau konsequent vermieden werden. Rund 90 Prozent der Heizwärme lassen sich mit dem passiven Baukonzept einsparen.
Plattform für Erneuerbare
Die New Energy Husum hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen erneuerbaren Energien eine Plattform zu bieten. Hier können neue Märkte erschlossen, neue Produkte entdeckt und neue Kunden und Mitarbeiter geworben werden. „Regenerative Energieformen haben ein großes Potenzial. Das möchten wir den Besuchern vermitteln“, sagt Messechef Peter Becker. „Langfristig sind erneuerbare Energien die einzige Alternative."
(al)
http://www.new-energy.deDieser Beitrag ist in der Ausgabe März 2013 von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Bildquelle: New Energy Husum/Messe Husum & Congress