[24.6.2015] In der baden-württembergischen Stadt Bräunlingen ist ein Bioenergiedorf offiziell fertiggestellt worden. Zwei Biogasanlagen versorgen das lokale Wärmenetz mit Energie.
„Mit inzwischen rund 80 Projekten ist Baden-Württemberg das Bundesland mit der weitaus größten Anzahl an Bioenergiedörfern“, sagte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) anlässlich der offiziellen Fertigstellung des Bioenergiedorfs in der Stadt Bräunlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis am vergangenen Freitag (19. Juni 2015). Laut dem baden-württembergischen Umweltministerium zeichnet sich das neue Bioenergiedorf dadurch aus, dass im Ortsteil Bruggen gleich zwei Biogasanlagen Wärme in das lokale Netz abgeben. „Bioenergiedörfer bieten ideale Voraussetzungen für einen zukunftsweisenden Umgang mit Energie“, erklärte der Minister. „Dabei dürfen wir vorhandene Energie nicht einfach verschwenden, sondern müssen insbesondere auch die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme möglichst sinnvoll nutzen.“ Gerade im ländlichen Raum ermögliche es der Bau eines Wärmenetzes, die Abwärme aus Industrie und Gewerbe zum Heizen von Gebäuden oder zum Erwärmen von Wasser zu verwenden. „Und nur mit Wärmenetzen wird uns der dringend notwendige Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung gelingen“, so Untersteller. Auch die kostengünstige Solarthermie lasse sich mit großen Kollektorflächen und einer Verteilung über Wärmenetze besonders gut erschließen.
Der Umweltminister wies darauf hin, dass günstige Voraussetzungen alleine nicht ausreichten, damit ein Wärmenetz tatsächlich gebaut werde. „Neben einem mutigen und engagierten Investor und Betreiber braucht es vor allem auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die ein solches Projekt akzeptieren und sich hierauf einlassen müssen.“ Im Stadtteil Bruggen gebe es nun die seltene Situation, dass alle Gebäude und alle Haushalte mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt würden.
(ma)
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