[9.11.2015] Experten vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) erachten eine Beschränkung der Förderung von Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung für selbst verbrauchten Strom als nicht sinnvoll. Dies ist ein Ergebnis der neuen Auftragsstudie.
Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) hat eine Studie zum neuen Entwurf des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) (
wir berichteten) veröffentlicht. Die Kurzstudie wurde im Auftrag des Verbands vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) erarbeitet, meldet der B.KWK. Die Ergebnisse bestätigen, dass eine Änderung des KWK-Ausbauzieles von 25 Prozent an der Gesamtnettostromerzeugung für 2020 nicht notwendig ist. Es bestünden keine Konflikte zwischen der ursprünglichen Zielsetzung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Aufgrund ihrer langfristigen Rechtssicherheit habe die KWK-Förderung außerdem einen besonderen Einfluss auf Investitionsentscheidungen. Vor diesem Hintergrund sei eine Beschränkung der Förderung für selbst verbrauchten Strom nicht angemessen. Des Weiteren plädiert das Gutachten für eine differenziert Förderung von Mini-KWK-Anlagen. Eine Einführung weiterer Größenklassen könne negative Auswirkungen auf den Absatz einzelner Segmente der Mini-KWK-Branche verhindern. Auch erachten die IZES-Experten eine Begrenzung der jährlich geförderten Laufzeit von 2.500 Vollbenutzungsstunden für sinnvoll. Dadurch könne ein strompreisorientierter Betrieb sichergestellt und Förderausgaben reduziert werden. Um den Bestand an KWK-Anlagen zu erhalten, empfehlen die Verfasser der Studie eine Kopplung der Zuschlagszahlungen an einen Index wie den COGeneration IndeX (COGIX). Der COGIX ist ein Wirtschaftlichkeitsindikator für am Strommarkt agierende KWK-Anlagen. Indexabhängige Zahlungen hätten den Vorteil, dass keine weiteren Änderungen des KWKGs im Falle von Preisschwankungen erforderlich seien. Vor dem Hintergrund eines langfristig sinkenden Wärmebedarfs halten die Experten überdies eine weitere Flexibilisierung der KWK für notwendig. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise der Einsatz von zusätzlichen Wärme- und Kältespeichern oder der Zusammenschluss von kleinen KWK-Anlagen zu einem virtuellen Kraftwerk denkbar. Die Studie belegt, so der B.KWK, dass KWK einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz leistet.
(me)
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