[9.6.2016] Mitten in der Nordsee steht das erste Offshore-Hotel Deutschlands. Die Gäste sind Servicemitarbeiter der Windparks Dantysk und Sandbank. Sie profitieren nun von kürzeren Anfahrtszeiten zu den Anlagen und haben nach Feierabend festen Boden unter den Füßen.
Schöner wohnen und sicher arbeiten auf hoher See: Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) haben jetzt Deutschlands erste Wohnplattform für Service-Teams von Offshore-Windparks mitten in der Nordsee errichtet. Das Hotel steht 20 Meter über dem Meeresspiegel im Offshore-Windpark DanTysk. Das sechsgeschossige Bauwerk hat die Größe eines Bürogebäudes. Es kann laut den Stadtwerken rund 50 Personen beherbergen, die sich um den Betrieb und die Wartung der Windkraftwerke DanTysk und Sandbank kümmern. Christof Huß, Betriebsleiter des Offshore-Windparks DanTysk: „Ein ganz entscheidender Aspekt für den Bau dieser in Deutschland bisher einmaligen Plattform ist die Arbeitssicherheit für unsere Teams vor Ort. Die Offshore-Windparks DanTysk und Sandbank liegen rund 100 Kilometer vom nächsten Servicehafen entfernt. Bei solchen Distanzen kommt tägliches Pendeln per Schiff für die Service-Teams nicht infrage. Denn die langen Anfahrtszeiten der Crew-Transportschiffe zu den Windparks und der Seegang der Nordsee würden ein effektives Arbeiten vor Ort an den Windenergieanlagen extrem erschweren. Stattdessen steigen die Service-Teams jetzt auf dem Weg zur Arbeit von der Wohnplattform auf Transportschiffe über, die die Teams innerhalb kurzer Zeit zu ihren jeweiligen Einsätzen an die Windenergieanlagen versetzen.“ Ein weiterer Vorteil der Wohnplattform sei, dass die Teams nach Feierabend festen Boden unter den Füßen haben, weil sie nicht auf einem Hotelschiff übernachten müssen. Wie die Stadtwerke melden, erfolgt die Versorgung der Service-Teams mit Lebensmitteln und Arbeitsmaterial in regelmäßigen Abständen per Schiff, ebenso die komplette Entsorgung der Abfälle, die auf der Plattform zwischengelagert werden. Bis zu zwei Wochen könne sich die Plattform komplett autark versorgen. Außerdem verfügt die Wohnplattform über unterschiedliche Freizeitangebote wie einen Fitnessraum oder Gemeinschaftsräume mit Billard, Darts oder Videospielen. Wie die Stadtwerke berichten, soll die Wohnplattform Anfang August 2016 in Betrieb gehen. Die Planungen für den Bau der Plattform begannen im Jahr 2011.
(an)
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Bildquelle: Ulrich Wirrwa