[20.10.2017] Der Verteilnetzbetreiber Stromnetz Hamburg hat jetzt mit zwei weiteren systemrelevanten Unternehmen erfolgreich einen Inselbetrieb nach einem simulierten Blackout aufbauen können.
Vertreter des Verteilnetzbetreibers Stromnetz Hamburg (SNH), des Stromkonzerns Vattenfall Wärme Hamburg und von der Aluminiumhütte Trimet Aluminium SE trafen sich vor kurzem im Trainings- und Simulationszentrum des Forschungszentrums GridLab in Berlin-Schönefeld. Ziel der systemrelevanten Hamburger Unternehmen war es, einen Inselbetrieb nach einem simulierten Blackout aufzubauen. Wie Stromnetz Hamburg meldet, obliegt ein Netzwiederaufbau nach großflächigen Stromausfällen in der Regel dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB). Nach Absprache könne dieser jedoch durch den Verteilnetzbetreiber unterstützt werden. Ein solches Szenario sollte jetzt für Hamburg erprobt werden.
Nach Abstimmung mit dem ÜNB 50Hertz wurde mit dem im Eigenbedarf befindlichen Vattenfall-Heizkraftwerk Tiefstack schrittweise ein Inselnetz unter Spannung gesetzt. Anschließend konnten die steuerbaren Lasten des Aluminiumherstellers Trimet sukzessive zugeschaltet werden. Die Versorgungsinsel, deren Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz gehalten werden muss, erwies sich als stabil und geeignet, um nach und nach weitere Lasten aufzunehmen. Der Stromnetzbetreiber koordinierte im Zusammenspiel von Stromproduktion, -verbrauch und -bezug dabei den Wiederaufbau des Gesamtnetzes.
Heribert Hauck, Leiter Energiewirtschaft bei Trimet Aluminium SE, kommentierte: „Für Trimet und SNH bedeutet der erfolgreiche Versuch eine Win-Win-Situation. Trimet leistet durch sein Last-Management einen aktiven Beitrag zur Versorgungssicherheit und schützt gleichzeitig seine Produktionsanlagen vor Schäden durch Stromausfälle.“ Thomas Volk, technischer Geschäftsführer bei Stromnetz Hamburg, ergänzte: „Der Versuch zeigt sehr anschaulich, dass wir im Falle von großflächigen Stromausfällen in Hamburg durchaus in der Lage sind, machbare Teilnetze abzukoppeln und als autarkes Inselnetz weiterhin mit Strom zu versorgen. Derartige Notfallpläne sehen wir als unerlässlich an, um eine möglichst schnelle Wiederherstellung des Hamburger Stromnetzes im Ernstfall zu gewährleisten.“
(me)
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