[4.7.2018] Mit einer Solaroffensive soll der Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie in Baden-Württemberg angekurbelt werden. Das Land will mit acht verschiedenen Maßnahmen informieren, beraten und fördern. Kernstück der Offensive sind drei Förderprogramme.
Mit einer Solaroffensive möchte die baden-württembergische Landesregierung dem Ausbau der Photovoltaik und der Solarthermie neuen Schwung verleihen. Das teilt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in einer Pressemeldung mit. In den vergangenen Jahren sei der Ausbau der Solarenergie im Land eingebrochen, begründet Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis90/Die Grünen) die Notwendigkeit der Solaroffensive. Verantwortlich dafür seien bundespolitische Weichenstellungen, die Belastung von Sonnenstrom für den Eigenverbrauch mit der EEG-Umlage, die zurückgehende EEG-Vergütung und die Begrenzung des Ausbaus von Freiflächenanlagen. Gesunkene Installationskosten für Neuanlagen und niedrige Produktionskosten für Sonnenstrom machten PV dennoch weiterhin wirtschaftlich attraktiv. Acht Punkte umfasst die baden-württembergische Solaroffensive. „Ziel aller unserer Maßnahmen ist es, auf breiter Basis zu informieren und zu beraten, für die Solarenergie zu werben und Investitionen in neue Anlagen anzureizen – sei es in kleine oder in große Anlagen“, sagt Untersteller.
Baden-Württemberg fordert Weiterentwicklung des EEG
Kernstück der Offensive sind drei Förderprogramme: Beim Förderwettbewerb „Regionale Photovoltaiknetzwerke“ gehe es um Information, Beratung und Vernetzung. Das Förderprogramm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“ bezuschusst Investition für einen Solarspeicher, vorausgesetzt, er ist an den Bau einer neuen Photovoltaikanlage gekoppelt. Das dritte Förderprogramm heißt „Energieeffiziente Wärmenetze“.
Im Bereich der Wärmenetze seien über dieses Förderprogramm landesweit bereits 36 Projekte gefördert und sieben Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt worden, informiert Minister Untersteller. Auch das Programm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“ sei ausgesprochen erfolgreich. „In den ersten drei Monaten seit März haben wir 422 Anträge bewilligt, die wir mit mehr als einer Million Euro fördern. Insgesamt stellen wir in diesem und im nächsten Jahr gut drei Millionen Euro zur Verfügung“, berichtet Untersteller. Weitere Bausteine der Solaroffensive seien die Etablierung von Mieterstrommodellen sowie der Photovoltaikausbau auf landeseigenen Dächern und Flächen. Im Beratungs- und Informationsbereich solle unter anderem der Energieatlas weiterentwickelt werden. Nach Ministeriumsangaben wird die Landesregierung gegenüber der Bundesregierung weiter darauf drängen, dass das EEG rasch weiterentwickelt wird. Insbesondere im Hinblick auf die Ausbaupfade für Solarstrom, die Regelungen zum Eigenverbrauch und die Regelungen zu Mieterstrom bestehe Änderungsbedarf.
(sav)
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