[14.10.2013] Nach fast fünfjähriger Forschung findet das Projekt „Smart Watts – die intelligente Kilowattstunde“ seinen Abschluss. In einem Feldversuch können Verbraucher Preisschwellen für ihren Haushaltsstrom festlegen.
Form folgt Funktion, und nicht umgekehrt. Dieses Credo soll bald auch für die Energiewirtschaft gelten: Orientiert sich die Stromerzeugung bisher an den statischen Lastprofilen, so soll künftig die Last der dynamischen Erzeugung folgen. Seit Dezember 2008 haben sich dafür sechs Unternehmen aus den Bereichen IT-Dienstleistung und Energieversorgung an dem Forschungsprojekt „Smart Watts – die intelligente Kilowattstunde“ beteiligt. Das Projekt besteht aus sechs Teilprojekte, die nach Abschluss der Entwicklungen in einem Feldversuch für Privathaushalte zusammengeführt wurden. Dies geschah unter der Beteiligung und Federführung der Stadtwerke Aachen (STAWAG). Wie das Unternehmen mitteilt, erhielten die Teilnehmer am Feldversuch einen elektronischen Stromzähler (Smart Meter), der mit einer Speicher- und Kommunikationseinheit versehen ist. Mit der im Projekt entwickelten „Smart Watts“-App können die Teilnehmer sehen, was die Geräte an den intelligenten Steckdosen gerade verbrauchen, und zwar nicht nur in Echtzeit, sondern auch für den gesamten Stromverbrauch im Haushalt pro Tag, Woche, Monat oder Jahr. Zudem können die Feldtest-Teilnehmer den aktuellen Strompreis und die Prognose für die nächsten 24 Stunden abrufen. Über die App legen sie für ihre Haushaltsgeräte eine Preisschwelle fest und bestimmen, wie viel sie maximal für den Strom zahlen wollten. Daraufhin schaltet sich zum Beispiel die Waschmaschine nur dann an, wenn der Strompreis unter dem gewählten Preis liegt. Laut STAWAG geht es im Rahmen des Feldversuchs noch nicht um echte Preise. Die Kunden zahlen ihre bisherigen Abschläge, erhalten jedoch eine komplette Übersicht über ihren Stromverbrauch. Wie das Unternehmen mitteilt, gibt es seit Juni jedoch einen konkreten Anreiz, das Verbrauchsverhalten an die virtuellen Preise anzupassen: Wer seinen Verbrauch in günstige Zeiten verlagert und mehr als ein Prozent gegenüber der Preisprognose eingespart hat, soll einen Bonus erhalten.
(ma)
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