[7.3.2014] Bioenergie steht vor dem Aus, wenn die Pläne zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes umgesetzt werden, fürchtet der thüringische Umweltminister Reinholz.
Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) hat die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorlegten Pläne zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) scharf kritisiert. Nach dem Entwurf soll die Einspeisevergütung für Biomasse-Neuanlagen teilweise bis zu 50 Prozent reduziert werden. Zudem ist vorgesehen, den Gasaufbereitungsbonus zu streichen und die Flexibilitätsprämie deutlich zu reduzieren. „Die Bundesvorschläge bedeuten das Aus für die Bioenergie“, sagte Reinholz. „Dabei spielt gerade die Bioenergie eine entscheidende Rolle bei der Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit“ so der Minister weiter. Der Entwurf zur EEG-Novelle verkennt nach Ansicht des Ministers die Bedeutung und das Potenzial von Biomasse. Als einziger relevanter Energieträger im Bereich der erneuerbaren Energien sei die Biomasse in der Lage bedarfsgerecht Regelenergie zu liefern. Aufbereitetes Biomethan könne zudem im Erdgasnetz in großen Mengen gespeichert und in KWK-Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. „Die Speicherbarkeit von Biogas im Erdgasnetz sowie die Nutzung im Verkehrssektor sind zukünftig wichtige Standbeine bei der Umstellung unseres Energieversorgungssystems hin zu einem System mit hohen Anteilen aus erneuerbaren Energien. Deshalb ist es, neben der massiven Vergütungsabsenkung für Biogasanlagen, umso unverständlicher, dass in der Diskussion zum EEG-Entwurf auch die Flexibilitätsprämie und der Gasaufbereitungsbonus der Kürzung zum Opfer fallen sollen“, sagte Reinholz.
(al)
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Bildquelle: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz