[22.4.2015] Effektivere Einsatzmöglichkeiten für den Standard „Web Processing Services“ verfolgt das Projekt RichWPS. Das Unternehmen Disy Informationssysteme hat die Ergebnisse nun in einem Workshop präsentiert.
Um die „Web Processing Services“ (WPS) für die verteilte Geodatenprozessierung effektiver einsetzen zu können, hat das Unternehmen Disy Informationssysteme gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Verwaltung das Projekt RichWPS gestartet. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem öffentlichen Abschluss-Workshop in Karlsruhe präsentiert. Beim WPS handelt es sich um einen internationalen Standard, um räumliche Analysen von Geodaten durchzuführen. Das ist vor allem bei der Planung und beim Bau von Windenergieanlagen wichtig, bei dem viele Akteure beteiligt sind und die benötigten Daten an entsprechend vielen Stellen vorliegen. Der Standard wurde von der Organisation Open Geospatial Consortium (OGC) definiert. „Wie allgemein im Internet, ist auch im Umgang mit Geodaten und in Geodaten-Infrastrukturen der Übergang vom Daten-Web zum Dienste-Web der naheliegende nächste Evolutionsschritt“, sagt Disy-Geschäftsführer Claus Hofmann. Die Standards des OGC seien hier eine wichtige Grundlage für technische Interoperabilität. „Dennoch zeigen unsere praktischen Erfahrungen, dass die derzeit an einigen Stellen zu allgemein gehaltene Spezifikation von WPS einerseits zu unnötiger Komplexität führt und andererseits durch Spezifikationslücken die wirkliche Interoperabilität zwischen unabhängigen Systemen nicht fördert. Beides sind Hürden für die weitere Verbreitung und Nutzung in der Praxis. Diese Hürden möchte das Projekt RichWPS beseitigen oder zumindest reduzieren“, so Hofmann weiter. Die im Forschungsprojekt geschaffenen Konzepte wurden laut Disy am Beispiel von zwei Praxisszenarien entwickelt und getestet: Bei der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) wurden Modell- und Messdaten von Wasserständen verglichen. Beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN-SH) wurde ein Workflow zur Bewertung des ökologischen Zustands des Wasserkörpers im Wattenmeer mit WPS-Bausteinen realisiert. Die Werkzeuge aus RichWPS umfassen unter anderem ein grafisches Modellierungswerkzeug für verteilte Geodaten-Verarbeitungsprozesse mit Tests- und Optimierungsmöglichkeiten sowie einen transaktionalen WPS-Server zur Ausführung zusammengesetzter Prozesse. Auch client-seitige Module zum Umgang mit heterogenen Daten und zum mobilen Einsatz sowie eine Weiterentwicklung der WPS-Präsentationsdirektiven (WPS-PD) zur Steuerung der client-seitigen Darstellung von WPS-Ergebnissen sind enthalten.
(ma)
http://www.disy.netDas Forschungsprojekt RichWPS (Deep Link)
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Bildquelle: Disy