[25.4.2016] Der Energiekonzern EnBW hat erstmals zu einem Praxistag in das hauseigene Prüflabor eingeladen. Rund 40 Metering-Experten sind der Einladung gefolgt.
Das Energieunternehmen Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat am 20. April 2016 im Rahmen eines Praxistags in sein Prüflabor am Standort Karlsruhe eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Qualitätssicherung intelligenter Messsysteme, die sich aus Basiszähler, Gateway und Steuerbox zusammensetzen. Wie sich das neue Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) auf die Tätigkeit der Netzbetreiber auswirkt, erläuterte Jürgen Boda, Leiter Meter- und EDM-Services in der Geschäftseinheit Operations, in einem einleitenden Vortrag. Neben den zu erbringenden Vorleistungen und den einzuhaltenden Preisobergrenzen ändere sich etwa das Berufsbild der Techniker gravierend, da die Erfahrungen mit mechanischen Zählern nur begrenzt auf die Arbeit mit den neuen Messgeräten übertragbar seien. Zudem stelle die BSI-Zertifizierung hohe Anforderungen an die Prüfeinrichtungen. Grundsätzlich führten die hochaufgelösten Daten zu einer vermehrten Interaktion des Nutzers mit dem Prüfsystem. Nutzungsdauer und Qualität der Geräte würden entsprechend immer wichtiger. Deshalb sei die richtige Qualitätsstrategie künftig ein entscheidender Faktor, um Kosten und Risiken zu sparen. Ein wichtiger Baustein seien dabei auch die Prüfleistungen. Einen Einblick in die Arbeitsweise des EnBW-Prüflabors gab Jürgen Kramny, Leiter Zählsysteme in der Geschäftseinheit Operations. Seine Devise: „Weg vom Käschtle, hin zum Prozess- und Systemansatz.“ Entsprechend testet EnBW nicht nur das einzelne Gerät im Sinne einer Komponentenprüfung. Vielmehr wird jeder Zähler entlang der gesamten Prozesskette durchgemessen, wobei die Interaktion der Komponenten untereinander und mit der IT eine wesentliche Rolle spielt. Rund 40 Prüfstellenleiter und Fachkräfte von Stadtwerken und Netzbetreibern konnten sich bei einem anschließenden Rundgang durch das Labor hiervon selbst überzeugen. Mitarbeiter des Labors erklärten die verschiedenen Stationen zur Konformitätsprüfung, für die Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit, für die Klima- und die meteorologische Prüfung sowie für den Integrationstest. Die im Feldtest verwendeten Geräte werden im EnBW-Prüflabor außerdem einem Dauertest unterzogen, der rund drei Wochen vor dem Einbau vor Ort gestartet wird. So ist man den verbauten Geräten immer einen Schritt voraus, etwaige Fehler können bereits im Vorfeld entdeckt werden. Ziel von EnBW ist es, Netzbetreibern und Stadtwerken künftig Dienstleistungen wie beispielsweise Prüfleistungen oder die Smart-Meter-Gateway-Administration anzubieten. Deshalb beschäftigt sich das Unternehmen seit nunmehr zehn Jahren intensiv mit der Smart-Meter-Technologie.
(me)
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Bildquelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG