[19.10.2018] Erneuerbare Energien sind mittlerweile in weiten Teilen der Welt konkurrenzfähig zu herkömmlichen Energiequellen. Treiber dieser Entwicklung sind Preisparität, erfolgreiche Netzintegration und technische Innovationen. Das geht aus einer Studie von Deloitte hervor.
Erneuerbare Energien sind heute in vielen Ländern fester Bestandteil der Energieversorgung. Hürden, die bisher einen stärkeren Einsatz bremsten, gehören zum großen Teil der Vergangenheit an. Zu dieser Einschätzung kommt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zur Entwicklung des globalen Markts für erneuerbare Energien. Demnach haben Utility-Scale-Onshore-Wind- und Solarkraft in den meisten Ländern Preisparität erreicht und auch die Netzintegration ist gelungen.
Vor allem die Tatsache, dass sie preislich konkurrenzfähig geworden sind, bringt die erneuerbaren Energien auf Augenhöhe mit herkömmlichen Energiequellen. So sind die Kosten für Solar-und Windenergie laut der Studie in weiten Teilen der Welt vergleichbar mit oder niedriger als die der traditionellen Energieträger – von länderspezifischen Subventionen einmal abgesehen. Die weltweit preiswerteste Energiequelle sei die Onshore-Windkraft. Zudem zeigt die Studie, dass erneuerbare Energien durch günstiger werdende Speichertechnologien besser integrierbar werden. Die Netzstabilität wird demnach durch Abschaltungen, Power-to-X-Technologien sowie gute Vernetzung und steuerbare erneuerbare Energieträger sichergestellt. Ein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien ist somit möglich und sinnvoll, wobei der Vorteil konventioneller Energieträger geringer wird, folgert Deloitte.
Beschleunigt wird der Einsatz erneuerbarer Energien auch durch innovative Technologien: Automatisierung und moderne Fertigungsverfahren tragen dazu bei, dass Produktionskosten und -zeit reduziert werden können. Künstliche Intelligenz werde den Einsatz erneuerbarer Ressourcen optimieren, indem beispielsweise intelligente, präzisierte Wettervorhersagen Verfügbarkeit und Nachfrage planbar machen, heißt es in der Studie weiter. Des Weiteren habe die Blockchain das Potenzial, die Märkte für Ökostromzertifikate zu revolutionieren; neue Materialien verbesserten zudem die physischen Eigenschaften von Solar- und Windkraftanlagen.
„Bereits heute gehören Solar- und Windkraft zu den günstigsten Energiequellen weltweit – und sie sind noch nicht einmal am Ende ihrer technischen Entwicklung. Mit weiter sinkenden Kosten wächst die Nachfrage nach erneuerbaren Energien rasant“, meint Thomas Schlaak, als Leiter Power & Utilities bei Deloitte inhaltlich für die Studie verantwortlich. „Staaten, Unternehmen und Bürger verstehen zunehmend, dass erneuerbare Energien nachhaltig, zuverlässig und bezahlbar sind. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob erneuerbare Energiequellen großflächig integriert werden, sondern wann die konventionellen nicht mehr benötigt werden.“
(bs)
http://www.deloitte.deDie Studie zum Download (Deep Link)
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