[22.1.2021] Eine Studie von E.ON zeigt, dass Klimaschutz im Wärmesektor mit bestehenden Gasnetzen am günstigsten ist. Für die Prognosen wurde ein digitales Abbild der Stadt Essen erstellt.
Bestehende Gasnetze in Zukunft für den Transport von grünem Gas wie beispielsweise Wasserstoff zu nutzen, ist die kostengünstigste und sozial ausgewogenste Lösung für die Energiewende beim Heizen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von E.ON und den Stadtwerken Essen durchgeführte Modellierung. Die Unternehmen haben dazu auf Basis der Datenplattform DigiKoo einen digitalen Zwilling der Stadt Essen erstellt und mit dessen Hilfe unterschiedliche Szenarien zur Wärmeversorgung der Zukunft durchgespielt. „Nur mit einer deutlichen CO2-Reduktion im Wärmesektor erreichen wir unsere Klimaziele", betont E.ON-Vorstand Leonhard Birnbaum. Die bestehenden Gasnetze dafür zu nutzen, sei nicht nur am sozialverträglichsten, sondern auch am wirtschaftlichsten. Denn das vermeide aufwendige Renovierungen und damit verbundene Mietsteigerungen.
Insgesamt basiert die Modellierung auf fünf unterschiedlichen Szenarien, darunter auch die allmähliche Umstellung auf grünes Gas im bestehenden Erdgasnetz. Diese Umstellung ist die Variante, die sowohl den Geldbeutel der Bürger schont als auch im urbanen Raum dazu führt, gesetzte Klimaziele möglichst effizient zu erreichen. Weitere am digitalen Zwilling der Stadt Essen durchgespielte Möglichkeiten waren die Umstellung auf Wärmepumpen, die zusätzliche Verdichtung des Fernwärmenetzes, der Einsatz direkter elektrischer Raumheizungen und die Verwendung von Hybridwärmepumpen. Eine Lösung vollständig ohne Gas ist demnach nicht realistisch und verlagert die Kosten für die Energiewende in vielen Fällen in einkommensschwache Stadtteile, deren Bewohner dadurch übermäßig hohe finanzielle Belastungen schultern müssten.
(ur)
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