[21.7.2015] Mit der Installation der intelligenten Netzsteuerung iNES im Verteilnetz eines Ortsteil von Zwiefalten hat Netze BW einen weiteren Schritt in Richtung Smart Grid getan.
Das erste intelligente Stromnetz der EnBW-Tochter Netze BW wurde gestern (20. Juli 2015) im Beisein des baden-württembergischen Umwelt- und Energieministers, Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen), symbolisch in Betrieb genommen. In dem Projekt in Sonderbuch, einem von fünf so genannten Netzlaboren, testet der Netzbetreiber das Zusammenspiel von intelligenten Zählern, Sensoren an neuralgischen Knotenpunkten, sich selbst regelnden Ortsnetztrafos und flexiblen Batteriesystemen (
wir berichteten). Nun wurde eine Lösung zur intelligenten Netzsteuerung (iNES) installiert. Laut Netze BW fanden sich rund 80 Interessierte aus Politik, Industrie, Forschung, der Energiewirtschaft, aber auch der Bürgerschaft in dem Ortsteil von Zwiefalten (Kreis Reutlingen) ein, um sich über das Regelsystem zu informieren.
Für Netze-BW-Geschäftsführer Martin Konermann kommt das Interesse nicht von ungefähr. Die einmalig hohe Dichte an Photovoltaikanlagen in Sonderbuch sorge für extreme und für die Energiewende beispielhafte Herausforderungen an das Verteilnetz. Die Einspeiseleistung der Photovoltaikanlagen sei fünfmal höher als die maximale Last. Konermann: „Seit 2011 forschen wir daher an innovativen Lösungen dafür und haben mit der Installation des Systems zur intelligenten Netzsteuerung einen Riesenschritt getan.“ Nach Angaben von Sven Behrendt, Technik-Vorstand des Unternehmens SAG, werden mit iNES elektrische Zustände im Ortsnetz ganzheitlich und transparent abgebildet. „Fehlentwicklungen werden identifiziert und ihnen wird dezentral und vor allem autark entgegengewirkt“, sagte Behrendt. EnBW Technik-Vorstand Hans-Josef Zimmer sieht darin einen entscheidenden Vorteil: „Wir können alle wichtigen Betriebsparameter weitgehend automatisiert in sicheren Grenzen halten, sodass nur in Notfällen noch ein Eingriff seitens der Steuerwarte erforderlich sein wird.“ Sonderbuch sei dabei das zentrale Netzlabor der EnBW für die Niederspannung. „Hier können im realen Netz, mit echten Kunden und laufendem Netzbetrieb Technologien und Prozesse in verschiedensten Bereichen erprobt werden“, sagte Zimmer. Minister Franz Untersteller kommentierte: „Mit iNES wird dem Netzlabor nun quasi das Sahnehäubchen aufgesetzt. Dies bedeutet einen Meilenstein in der Entwicklung und Nutzung von Smart Grids.“
(al)
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Bildquelle: EnBW / Fotograf: Georg Kliebhan